Menümobile menu

Zurück zur Einstiegsseite

Gesichter der Gewalt

Kaum vier Kapitel dauert es in der Bibel, da steht die Welt schon vor dem ersten Mordfall. Kain erschlägt seinen Bruder Abel im Streit. Die alte biblische Geschichte zeigt: Wo Menschen miteinander leben, gibt es von Anfang an Gewalt. Sie spielt auch in der Geschichte Jesu eine tragende Rolle. Er hat kein friedliches Lebensende, sondern stirbt am Kreuz einen qualvollen Tod; weil Menschen die Hinrichtung wollen und der Staat auf sein Gewaltmonopol pocht.
 
Die Gewalt hat viele Gesichter. Sie muss nicht immer zum Tod führen. Oft ist sie auch heimlich gegenwärtig. In den Familien wird hinter verschlossenen Türen gestritten und manchmal auch geschlagen. Auf dem Schulhof wird „gedisst“ und im Internet der Klassenkasper endgültig mit Sprüchen fertiggemacht. Vor dem Computer wird in Spielen geballert, was das Zeug hält. Am Arbeitsplatz wird heimlich getuschelt und mitunter auch mal gemobbt.
 
Offen tritt Gewalt gerne in der Politik zutage. Diese zeigt damit Entschlossenheit und Handlungsfähigkeit. In den Kriegen von Afghanistan über Syrien bis Mali ist militärische Gewalt das Mittel der Wahl. Doch selbst die Kirchen haben beim Thema Gewalt in der Vergangenheit nicht immer eine gute Figur gemacht; die katholische Kirche leidet bis heute heftig unter dem Missbrauchsskandal.
 
In der christlichen Passionszeit und am Karfreitag kommt das alles zur Sprache. Den Leidensweg Jesu, der sein schmerzvolles Ende am Kreuz findet, können alle Opfer von Gewalt mitgehen. Doch die Geschichte von Christus zeigt auch: Gewalt muss nicht das letzte Wort haben. Nach dem Ende am Kreuz folgt an Ostern ein Neuanfang. Damit kommt Hoffnung in die Welt: Das Leben kann auch ein ganz anderes Gesicht haben als das der Gewalt.
 
Volker Rahn

Zehn Jahre Zeichen gegen Gewalt

Die Kirchen dieser Welt haben sich dazu entschlossen, ein Zeichen gegen die Gewalt zu setzen. Dazu hatten sie von 2001 bis 2010 ein Jahrzehnt gegen die Gewalt ausgerufen. Informationen und Materialien zu dieser „Dekade zur Überwindung von Gewalt“ gibt es hier.

Diese Seite:Download PDFDrucken

© photophonie / Fotalia.com

Jetzt in diesen Zeiten.
Wo Ungewissheit uns umtreibt.
Vor dem Virus, das sich ausbreitet.
Oh Gott,
wir wollen daran denken,
dass du von Urzeiten her –
deine Hand über uns hältst.

(nach Doris Joachim)

to top