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Karfreitag

Der Karfreitag macht den Tod von Jesus Christus zum Thema. Jesus wurde gekreuzigt. Das war eine besonders grausame Hinrichtungsart. Die von Jesus ausgehende Bewegung sollte damit gewaltsam beendet werden. Doch genau das Gegenteil trat ein. Tatsächlich nimmt das Christentum hier seinen Anfang. Das hat sicher auch damit zu tun, dass das Leben von Jesus Christus und sein Sterben einen inneren Zusammenhang haben. Sie erklären sich gegenseitig.

Denn Jesus hat die Botschaft von der Liebe Gottes verbreitet – in Worten und Taten. Seine Gegner reagieren darauf mit Unverständnis und Hass. Die Konsequenzen trägt Jesus am Kreuz. Er steht mit seinem Leben für Gottes Geduld und Gnade ein. Dafür opfert er sich selbst, und andere kommen dadurch zum Glauben – ein Glauben, der unter dem Zeichen des Kreuzes steht.

Nach christlichem Verständnis offenbart sich Gott im Leben und Sterben Jesu. So kann man sagen: Gott leidet in Gestalt des unschuldig Gekreuzigten gemeinsam mit seiner gequälten Schöpfung. Darum wurde das Kreuz zum Zeichen für Mitgefühl und Erlösung. Im Blick auf Ostern ist damit auch die Erlösung vom Tod gemeint. Denn an Ostern ist Jesus Christus auferstanden, wie seine Jünger bezeugen. Zusammen mit der Osterbotschaft wird der Karfreitag zur Antwort des Christentums auf das Böse in der Welt.

Jesu Tod als Opfer?

Ist es heute noch sinnvoll, den Tod Jesu als „Opfer“ zu deuten? Darüber wird in den Kirchen seit einiger Zeit debattiert. Doch bei allen Kontroversen gibt es Einigkeit im entscheidenden Punkt: Indem Jesus stirbt, lässt sich Gott ganz auf die Welt ein. Das Kreuz symbolisiert, dass Gott auf der Seite der Leidenden und Schwachen steht. Gleichzeitig zeigt es, dass Gott die Feindschaft der Menschen („Sünde“) erträgt und mit Liebe überwindet. Weder das Böse noch der Tod können von Gott, der Quelle des Lebens, trennen.

Schon einmal hat die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau mit einer Aktion auf die Bedeutung von Karfreitag aufmerksam gemacht. Hier finden Sie Informationen zur Karfreitagsaktion 2012: www.karfreitag.de.

Zwar steht der Karfreitag im Zeichen der Trauer, aber für Christen bedeutet dieser Tag ebenso, dass Jesus die Beziehung zwischen Mensch und Gott heilt. „Good Friday“ (guter Freitag) heißt er darum auch in England und Amerika. Im Deutschen leitet sich „Karfreitag“ab vom althochdeutschen Wort „Kara“ (Klage, Trauer). In vielen Gemeinden schweigen die Glockenzu den Gottesdiensten. Manchmal ist der Altar schwarz verhängt oder ganz ohne Schmuck.Taufen oder Trauungen finden nicht statt.In der Öffentlichkeit steht der Karfreitag unter dem Schutz des Feiertagsgesetzes, damit er als stiller Feiertag begangen werden kann. Dabei geht es nicht nur um die inneren Themen der Kirche. Der stille Feiertag ist auch ein Zeichen in die Gesellschaft hinein. Er steht für die Solidarität mit den Leidenden in der Welt.

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© Stefanie Bernecker

Gott hat uns nicht gegeben
den Geist der Furcht,
sondern der Kraft und der Liebe
und der Besonnenheit.

(2. Timotheus 1,7)

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